Hans von Pienzenau war ein bedeutender Vertreter des bayrischen Adelsgeschlechts der Pienzenauer. Sein Leben ist eng mit der Geschichte Bayerns und Tirols im späten Mittelalter verknüpft. Geboren als Sohn von Friedrich von Pienzenau und Barbara von Vogenhofen, war Hans von Pienzenau mit Magdalene von Seiboltsdorf verheiratet und hatte vier Kinder.
Seine Rolle als „Pfleger“ von Trostberg in den 1490er Jahren und später von Kufstein während des Landshuter Erbfolgekrieges zeichnete ihn als wichtige Figur dieser Zeit aus. Im Juni 1504 übergab er Kufstein an Maximilian I. von Habsburg-Österreich und schwor ihm Treue. Doch im August 1504 übergab er die Stadt und Festung einem Pfälzer Heeresaufgebot, was einen entscheidenden Wendepunkt in seiner Laufbahn markierte.
Maximilian I. sah dies als Verrat und schwor, ihn dafür büßen zu lassen. Die Festung Kufstein, die als fast uneinnehmbar galt, wurde schließlich erobert. Trotz anfänglicher Widerstandskraft der Festung konnte Maximilian die Stadt mit schwerer Artillerie erobern. Hans von Pienzenau wurde gefangen genommen und zusammen mit einigen seiner Mitstreiter am 18. Oktober 1504 hingerichtet.
Pienzenau hinterließ in Tirol ein dauerhaftes Erbe. Sowohl in Trostberg als auch in Langkampfen / Kuftstein steht ein Denkmal zu seinen Ehren, und seine Sage erzählt von seinem mutigen, aber tragischen Widerstand des loyalen Soldaten gegen die Kaiserliche Obrigkeit. Diese Legendenbildung unterstreicht seine Bedeutung in der regionalen Geschichte und Kultur.